Ausstellung "Weltenschöpfer"

Surreale Seite der Malerei

Florian Schulz aus Berlin erschafft mit seinen Bildern eine surreale Traumwelt mit entrückten Figuren, Maskerade und mystischer Theatralik. „Die Darstellungen sind große Fiktionen, bunt, mit kraftvollem Farbauftrag, immer variabel im malerischen Duktus“, sagt Kurator Philipp Schumann. Die karnevalesken und bunt gemixten Charaktere bilden eine inszenierte Bühnendarstellung. Es sind mehrschichtige Traumwelten, mit denen Schulz den Betrachter in eine freie, wilde, clowneske Welt verführt. „Eine gemalte Utopie“, unterstreicht Schumann.

Eintauchen konnten die Besucher auch in die Welt von Anna Bittersohl und Philipp Kummer aus Leipzig. „In die erdigen Arbeiten, in das malerische Universum, in eine waghalsige Installation“, betont der Kurator. Eine Woche lang haben sie im Künstlerturm in Hünfeld gelebt und voller Enthusiasmus an ihrer Installation im Gasometer gearbeitet. Entstanden ist eine Collage aus Sounds und Bildern, Projektionen und Malerei. „Sie haben sich, im Sinne von Jürgen Blum, mit Gänze und Leidenschaft komplett der Kunst gewidmet“, sagt Schumann.

Anna Bittersohl stellte zudem klassische Ölmalerei in Hünfeld aus. Private Erinnerungen und Erlebnisse vermischen sich bei ihr mit märchen- und sagenhaften Elementen. Naturhafte Darstellungen wechseln mit abstrakt-expressiven Farbinterventionen.

Plakat Weltenschöpfer

Eine eigene Welt entsteht auch beim dritten Weltenschöpfer der Ausstellung: Christian Krieter aus Alpen. „Das Gefühl, das einen beschleicht, wenn man die Arbeiten von Christian Krieter anschaut, changiert zwischen Faszination, Irritation und Skepsis“, erklärt Schumann. Der Betrachter trete in eine apokalyptische Welt, in der vertraute Werte in Flammen stehen. Es gibt Landschaftsstrukturen viel Unerklärliches, Geheimnisvolles, das neugierig macht und sich gleichzeitig dem verstehenden Erklären entzieht.

Die Ausstellung „Weltenschöpfer“ geht in den Diskurs. „Wir möchten den Blick schärfen, sich einzulassen auf diese verschiedenen Welten. Es ist der Versuch, ein bestehendes Gefüge zu hinterfragen, Sehgewohnheiten auf die Probe zu stellen“, sagt der Kurator, der mit der Ausstellung die Facetten, Vielfältigkeit und Strahlkraft dieser jungen Malerei zeigen möchte.

Der Förderverein des Museums Modern Art unterstützt die Ausstellung großzügig.