Fragen an die Künstlerin
Künstlergespräch mit Suscha Korte

In einem interessanten und aufschlussreichen Gespräch zwischen der Künstlerin Suscha Korte und dem Galeristen Dieter Nusbaum von der Overhead Gallery Münster konnte das Publikum viel über die Inspirationsquellen und Einflüsse, den Arbeitsprozess und die thematischen Schwerpunkte hinter den Kunstwerken erfahren.
Korte erzählte viel aus ihrem Studium und ihrer künstlerischen Laufbahn. Das Motiv der Teller begleitet sie schon seit über zwanzig Jahren. Bei der Betrachtung der Kunstwerke kamen die Besucher mit der Künstlerin ins Gespräch, denn gerade die Teller werfen bei vielen Fragen auf. Die Teller als grundsätzlich normale "Alltagsgegenstände" bedeuten hier jedoch viel mehr. Sie symbolisieren nicht nur die Alltäglichkeit, auch Zeiten von Gemeinsamkeit und Gemeinschaft, beispielweise beim Einnehmen einer Mahlzeit, oder auch Leere und Vergänglichkeit. Die Deutung der Bilder und Gegenstände liegt jedoch stets beim Betrachter.
Suscha Korte arrangiert malerisch narrativ aufgeladene Alltagsgegenstände, die von ihrem ursprünglichen Zweck entbunden und zueinander in Beziehung gesetzt werden. Mit diesen hinterlässt der Mensch seine Spuren in den sonst non-figuralen Werken. Die unkonventionellen, fein-ironisch wirkenden Stillleben porträtieren das Menschsein und die daran geknüpften Gefühlswelten und Wertvorstellungen.
In Zeiten von High-Speed-Internet und digitaler Kommunikation hat sich die 62-Jährige bewusst für das Standbild, die Entschleunigung und das Analoge entschieden. Die stark narrativen, komplexen Bildwelten sind eine Art Portrait und Zeitzeuge des Menschseins an sich. Symbolisch wird dies durch Dinge zum Ausdruck gebracht, die im Lebensalltag eines jeden eine Rolle spielen oder gespielt haben.
Es sind diese Gegenstände, die Geschichten erzählen oder verbergen und durch die assoziative Interpretation die Betrachter einladen, sich mit ihren eigenen Erinnerungen und Träumen auseinanderzusetzen. Die liebevolle Ironie in den Bildern lässt den Betrachter schmunzeln. Die Arbeiten haben oft eine vorwurfsvolle Heiterkeit, obwohl das Thema ernst ist.
Kuratiert wird die Ausstellung von Thomas Hoffmann und Dieter Nussbaum von der Overhead Gallery Münster.
Die Ausstellung "Trotzdem" ist noch bis zum 28. Dezember 2025 zu sehen. Zudem sind noch Restplätze für das Kunstfrühstück mit Ausstellungsbesichtigung am 26. Oktober 2025 erhältlich.